Veit Stiller

Kategorie: Texte

  • 2012 – ANSBACH [AUSZUG] (KATALOG)

    … Gewaltig erhebt sich die wuchtige Kirche über die Dächer. Am Schiff entlang weitet sich die Straße etwas hin zu den Bürgerhäusern, wie ein Zugeständnis, und macht die Dimension deutlich. Um den Hohen Chor herum jedoch wirkt die Enge der Gasse neben dem riesigen Bauwerk geradezu erdrückend. Hier ist der Eingang zum Beringershof. Ein einstiges […]

  • 2010 – MALEREI IST KEIN DOKUMENT SONDERN ZEITVERSETZTE RÜCKSCHAU (KATALOG)

    Ateliergespräch mit dem Berliner Maler Vincent Wenzel Auf dem Boden liegen Papiere, darauf ausgepresste Tuben, leere Näpfe und farbgetränkte Ohr-Tupfer. Es riecht nach Ölfarbe und Terpentin. Auf der Staffelei neben der nach Norden zeigenden Fensterfront steht ein Wand füllendes Bild: eine Fallschirm-Springerin ist auf einer Spontan-Müllhalde neben einem Eisenbahn-Viadukt am Rande einer Stadt gelandet. Sie […]

  • 2009 – DIE SEHNSUCHT DES ARCHAIKERS (DIE WELT)

    Ateliergespräch mit dem Maler Wolfram Ebersbach Unterführungen, Passagen und Höfe, Innenräume von Museen, Denkmalen und Messehäusern, und immer wieder der Leipziger Hauptbahnhof: gemalt in Schwarz- und gelegentlich auch Grau-Tönen, oft mit pastos aufgetragenen, stark strukturierten Farben. So zeigt sich das Werk der letzten Jahre von Wolfram Ebersbach. Menschen und Insignien von Zeitgeist übersieht er. Seine […]

  • 2009 – DIE WELT VOR AUGEN – POLEN IM HERZEN (DIE WELT)

    Ateliergespräch mit dem in Berlin lebenden Maler Slawomir Elsner Grauer oder ergrauter farbiger Verputz, der stellenweise abgeblättert ist. Diese Wunden an Mauern und Hauswänden haben die Form von Figuren, hier ein Wächter, da ein Liebespaar, dort hockt einer. Das ist ein neuer Werk-Zyklus von Slawomir Elsner, entstanden aus Anlass des 20. Jahrestages des Mauerfalles. Wer […]

  • 2003 – DIE ERSCHAFFUNG DES KÖNIGS (DIE WELT)

    Ein Ateliergespräch mit Walter Eisler – „Die Bilder finden mich“ Ein Mann steht an der Staffelei und malt. Sein Gesicht ist konzentriert und gespannt. Zugleich steht er aber hinter sich, die gespreizten Finger abwartend aneinander gelegt, und sieht, kritisch wertend, sich selbst beim Malen über die Schulter. „Der innere Zensor“ heißt dieses Doppel-Selbstporträt von Walter […]

  • 2003 – BARMHERZIGKEIT FÜR JEDERMANN – DAS ST.HEDWIG – KRANKENHAUS (BUCH)

    Ein Aufsatz Ein großer roter Backsteinbau, im Mischmasch der Neostile errichtet und gerade frisch vom Sandstrahl verjüngt, bestimmt zwischen Sophien- und Krausnickstraße das Bild der Großen Hamburger Straße. Nur leicht zurück gesetzt, zieht er in der engen Straße nicht gerade die Blicke auf sich, aber der sinnierende Flaneur wird zuweilen durch Blaulicht und Martinshorn von […]

  • 2002 – ROLLENSPIEL UND GROSSE GESTEN (KATALOG)

    Cornelia Schleime und Norbert Bisky Zwei Künstler, eine Ausstellung.   Zwischen Cornelia Schleime und Norbert Bisky liegen Welten. Dass ihre Bilder dennoch auf den ersten Blick verwandt erscheinen, gibt dem Dialog zwischen ihnen Reiz und Spannung, provoziert Nachdenken. Mit einer nicht zu übersehenden Vorliebe malt Cornelia Schleime Frauen. Es sind aber keine Bildnisse oder Porträts […]

  • 1999 – SEQUENZEN VOM SPRUNG INS LEBEN (KATALOG)

    Zeichnungen haben einen ganz eigenen Reiz. Der erwächst einerseits aus dem meist kleinen, vom Papier vorgegebenen Format, anderseits aus der fassbaren Sinnlichkeit des Materials selbst. Vor allem aber entsteht die Faszination von Zeichnungen aus ihrer Direktheit. Es ist dabei unerheblich, ob sie mit Pinsel, Feder oder Stift ausgeführt wurden. Die Absicht des Künstlers ist auf […]

  • 1995 – AUCH WÄRTER HABEN SCHICKSALE (DIE WELT)

    „Mit Trauer stelle ich fest, dass das vermögen, zwischen verschiedenen Qualitäten einer Sache zu unterscheiden, immer mehr abnimmt. Man unterscheidet Terpentin und Wasser, zwischen zwei Weinsorten zu unterscheiden haben die meisten schon verlernt.“ Der Mann der das sagt, wirkt klein und zerbrechlich. Im wahrsten Sinne des Wortes ein Kampf ums Dasein ist das leben des […]

  • 1995 – DEUTSCHLAND, DEINE STÄDTE SIND ZERBORSTEN (DIE WELT)

    Die doppelte Diskriminierung und späte Würdigung des Malers Wilhelm Rudolph Als in der Nacht zum 14. Februar 1945, Valentinstag und Aschermittwoch, Dresden im Feuersturm unterging, verlor auch der Maler Wilhelm Rudolph alles. Ein wenig Zeichenpapier, etwas Tusche und ein paar Holzschnitt-Druckplatten konnte er bergen, sonst nichts. Wie bei vielen tausend anderen, waren Existenz und Lebenswerk […]